Liebe Bonafortherinnen und Bonaforther!
Seit Juni letzten Jahres pflegen wir ehrenamtlich die Grünstreifen an der Bonaforther Straße als insektenfördernde Maßnahme.
Zeit für einen kleinen Zwischenbericht für euch.
Als erstes gibt es mal ein herzliches Dankeschön an alle direkten Anwohner der Bonaforther Straße, vor deren Grundstücken die Grünstreifen liegen. Es freut uns sehr daß ihr so gut mitmacht: nicht mehr mit dem Auto über die Grünstreifen fahrt und auch nicht mehr die Mülltonnen auf das Grün stellt. Das hilft uns sehr bei der Pflege.
Wir freuen uns auch immer, wenn wir bei den Arbeiten vor Ort angesprochen werden. Das gibt uns die Möglichkeit, die Maßnahme genauer zu erklären.
Was ist bisher passiert?
Wir haben seit Juni letzten Jahres verschiedene heimische Wildpflanzen angesiedelt, die wichtig für unsere Insekten sind – teils ausgesäht, teils vorgezogen oder von unserem Grabeland entnommen. Nicht alles ist angegangen, aber wir finden jetzt schon eine schöne Mischung an insektenfördernden Pflanzen. Und so gab es in diesem Jahr von den ersten Frühblühern bis in den Herbst hinein durchgängig ein Blüh- und somit Nahrungsangebot. Man konnte deshalb auch viele verschiedene Arten von Wildbienen, Schwebfliegen, Spinnen, Käfern u.a beobachten. Wir sind auf einem guten Weg!
Mit der Maßnahme, direkt in die Flächen zu sähen, sind wir nicht so zufrieden. Der Konkurrenzdruck der Gräser ist teilweise sehr hoch. Deshalb werden wir verstärkt vorgezogene Pflanzen setzen. In unserer ‚Anzuchtstation‘ entwickelt sich zur Zeit eine sehr große Menge von heimischen Wildstauden, die wir im nächsten Frühjahr in die Freiheit entlassen werden. Die Samen dazu stammen noch aus der Blumenmischung von Rieger-Hoffmann, die wir letztes Jahr vom BUND gefördert bekommen haben.
Jetzt im Herbst bieten die verblühten und abgestorbenen Pflanzen Unterschlupf und Nahrungsangebot bis über den Winter. Deshalb werden die Flächen auch nicht jetzt, sondern erst im Frühjahr geputzt.
Warum wir das machen wird hier in einem Artikel des NaturGarten e.V. erklärt.
Farbenprächtige „Blühwiesen“, wie sie oft von Gartenmärkten angepriesen werden, helfen leider meistens nicht sondern sehen nur schön aus. Sie enthalten sehr oft Samen von Pflanzen, die schöne Blüten haben aber mit denen viele unserer Insekten nichts anfangen können. Sie werden höchstens von sogenannten Generalisten (wie z.B. Honigbienen) angeflogen, die aber sowieso genug Angebot finden. Wichtig ist die Unterstützung von unseren spezialisierten Insekten, die auf ganz besondere heimische Wildpflanzen angewiesen sind.
Wir wissen, das die Umgestaltung nicht bei allen von euch auf Gegenliebe stößt.
Aber die dramatische Situation des Insektensterbens erfordert Maßnahmen des Gegensteuerns. Und das ist möglich. – Jede kleine Fläche zählt!
Unsere Grünstreifen werden die Welt natürlich nicht retten. Aber es ist uns wichtig, das Thema Insektenförderung in unser Dorf hineinzutragen und mit euch in eine Diskussion zu gehen. Was können wir im Dorf gemeinsam, aber auch jede Einzelne tun, um diese Entwicklung aufzuhalten?
Wir werden im nächsten Frühjahr auch wieder einen Infonachmittag im DGH veranstalten. In diesem Jahr war er sehr gut besucht und hat gezeigt, wie sinnvoll der direkte Austausch ist.
Auf unserer Internetseite bonaforth.de/naturnah findet ihr mehr zu unseren Aktivitäten und seit kurzem eine Sammlung von Links zu weiterführenden Informationen.
Bonaforth Naturnah ist eine Initiative zur Förderung unserer Insekten durch eine naturnahe Gestaltung von Grünflächen im Dorf.
Eine Kooperation mit dem Ortsrat Bonaforth und unterstützt durch das Projekt ‚Fortbildung zu Insektenbeauftragten‘ der BUND Kreisgruppe Göttingen.
Kontakt: Elke Utermöhlen, Martin Slawig
info@bonaforth.de www.bonaforth.de/naturnah